Bei der Patientin P81 konnten zwei heterozygote Mutationen (#16 und #17)
gefunden werden. Dabei handelt es sich zum einen um eine Punktmutation
(L297S) und zum anderen um eine Deletion (Del607A).
Die Mutation #16 liegt nur unweit des Arg311 als Teil der Arg-Lys-Arg-Triade
entfernt. Es ist möglich, dass eine Veränderung der Proteinstruktur in diesem
Bereich einen Einfluss auf diese und damit auf die pH-Regulation des Kanals
hat.
Die zweite Mutation der Patientin (Mutation #17) hingegen hat sicher einen
deutlichen Einfluss auf die Struktur und die Funktion des Kanals. Die
heterozygote Deletion eines Adenosins an der Position 607 führt zu einer
Verschiebung des Leserrasters mit dem Resultat der Bildung eines vorzeitigen
Stop-Kodons (ochre) an Position 199 des Proteins. Die Folge ist die Entstehung
eines um 190 Aminosäuren verkürzten Proteins. Durch die deutliche
Veränderung des C-Terminus verändern sich die Kanaleigenschaften z.B. in
Bezug auf die pH-Regulation sicher maßgeblich. Da die Mutation zudem im
Bereich der ATP-bindenden Region liegt, ist auch hier mit einer Störung der
Kanalfunktion zu rechnen.
Klinisch zeigt die Patientin die Symptome einer Hypokaliämie, eine
metabolische Alkalose, eine Hyperkalziurie mit Nephrokalzinose.
Bei den Mutationen #18 und #19 handelt es sich um zwei heterozygote
Punktmutationen des Patienten N1.
Beide Mutationen (R324L und L320P) liegen im Bereich des C-Terminus und
nur 9 bzw. 1 Aminosäuren von dem Arg311 der Arg-Lys-Arg-Triade entfernt.
Wie bereits mehrfach im Zusammenhang mit anderen Mutationen in dieser
Region diskutiert, ist auch in diesem Fall eine Veränderung der Kanalfunktion
aufgrund einer Störung der pH-Regulation zu erwarten.
Klinisch zeigt der Patient eine hypokaliämische Alkalose, eine Hyperkalziurie
und eine Nephrokalzinose und damit die Symptome eines HPS.
Eine valide Korrelation von Phäno- und Genotyp ist aus den wenigen
vorliegenden klinischen Daten sicherlich nicht möglich. Bei einigen der
untersuchten Patienten finden sich sowohl deutliche Veränderungen der
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