Einleitung 2
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hyperreninämischen Hyperaldosteronismus und eine histologisch erkennbare
Hyperplasie des juxtaglomerulären Apparates der Niere. Die Veröffentlichungen
der folgenden Jahre zeigten sowohl in Bezug auf die Klinik als auch auf die
Pathogenese eine deutliche Heterogenität dieses Krankheitsbildes [GITELMAN
et al. 1966], [FANCONI et al. 1971], [SEYBERTH et al. 1985], [McCREDIE
1996]. Daher wird heutzutage das Bartter-Syndrom in phänotypisch
unterschiedliche Varianten aufgeteilt: 1. Die antenatale hyperkalziurische Form
oder das
Hyperprostaglandin-E-Syndrom
(HPS), 2. das
klassische Bartter-
Syndrom
(cBS), 3. die hypokalziurisch-hypomagnesiämische Variante oder
Gitelman-Syndrom
(GS) [SCHWARTZ u. ALON 1996], [SEYBERTH et al. 1998]
und 4. die antenatale hyperkalziurische Form (HPS) mit Taubheit (BSND-
Bartter-syndrome with sensorineuronal deafness) [LANDAU et al. 1995], [JECK
et al. 2001a].
Bezüglich des Erbganges geht man aufgrund der familiären Häufung, der
ausgeglichenen Geschlechterverteilung und des vermehrten Auftretens bei
blutsverwandten (konsanguinen) Familien von einer autosomal-rezessiven
Vererbung aus. Bezüglich der Ätiologie konnten erst mit Hilfe
molekularbiologischer Methoden einige Aussagen getroffen werden [SIMON et
al. 1996c]. Die bis dahin durchgeführten klinischen Studien und physiologischen
Untersuchungen konnten der Komplexität dieses Krankheitsbildes nicht
ausreichend gerecht werden [CLIVE 1995].
Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen einen Beitrag zur noch ausstehenden
endgültigen Klärung der Korrelation von Genotyp und Phänotyp leisten.
1.2.2 Phänotypische Varianten des Bartter-Syndroms
1.2.2.1 Hyperprostaglandin-E-Syndrom (HPS)
Das Hyperprostaglandin-E-Syndrom (auch antenatales Bartter-Syndrom
genannt) manifestiert sich bereits in utero und zeigt einen fulminanten Verlauf.
Erstmals 1972 von Fanconi et al. beschrieben, ging man noch nicht auf die
Rolle des Prostaglandins E
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(PGE
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) ein, sondern beschrieb es lediglich als eine
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